Länderfakten Peru


Länderfakten Peru für Autofahrer

Sicherheit:
Aufgrund fehlender Campingplätze haben wir in Peru häufig wild kampiert. In der Wüste und an der Küste haben wir uns dabei sicher gefühlt. In den südlichen Anden (von Ayacucho bis Cusco) raten wir davon jedoch ab. Die Menschen sind in dieser Region distanzierter und die Konflikte zwischen Regierung und Sendero Luminoso noch nicht überall beigelegt. Hier erlebten wir auch eine mehrstündige Straßenblockade.

Polizeikontrollen:
Die Präsenz der Verkehrspolizei ist riesig. Sie sind meist schon von weitem an den mit der Motorhaube zur Straße geparkten Fahrzeugen zu erkennen. Daher haben wir uns genau an die (teilweise sonderbaren) Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten. Wir wurden mehrfach zum Halt aufgefordert, doch immer durch gewunken, wenn deutlich wurde, dass wir aus Deutschland sind. Angeblich wurde die Polizei von der Regierung angehalten, zur Förderung des Tourismus Ausländer nicht mehr zu belästigen.

Kennzeichnung des Fahrzeuges:
In Peru ist vorgeschrieben, dass Fahrzeuge mit weiß-roten Leuchtstreifen beklebt sind, die von allen vier Seiten deutlich sichtbar sein müssen. Diese Leuchtstreifen sind in den meisten Staaten Lateinamerikas als Autozubehör in großen Supermärkten erhältlich.

Versorgung mit Diesel / Spritzreise:
Die Versorgung mit Tankstellen ist problemlos. Es wird fast ausschließlich Bio-Diesel (B5) verkauft. Dadurch ist bei unserem Fahrzeug der Verbrauch deutlich gestiegen. Die Preise beziehen sich stets auf eine Gallone. Sie lagen bei 13,50 - 15,00 PEN/Gallone (ca. 4,09–4,55 EUR/Gallone, entspricht ca. 1,09–1,21 EUR/Liter). Die Mehrheit der Tankstellen akzeptiert keine Kreditkarten.
 
Einkaufen:
Es gibt zwar riesige Supermärkte in den Großstädten, doch ansonsten nur kleine Tante-Emma-Läden, Märkte für frisches Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch sowie viele Verkaufsstände am Straßenrand. Die Preise sind niedrig, solange keine europäischen oder nordamerikanischen Produkte gekauft werden. Ausländische Lebensmittel am Besten noch in Ecuador kaufen. Kleine Tiendas bieten häufig die gleichen Produkte wie große Supermärkte an, jedoch zu günstigeren Preisen.

Piura: Makro-Supermarkt:
S 5.18186 W 80.65543
Verkauft die meisten Produkte nur in großen Gebinden.

Trujillo: Tottus-Supermärkte:
S 8.09434 W 79.02306
S 8.10219 W 79.04628
Große Auswahl

Trujillo: Supermarkt Plaza Vea
S 8.09081 W 79.00683
Eine in vielen Staaten Perus vertretene Supermarktkette mit einer großen Auswahl europäischer/amerikanischer Produkte, gutes Brot, Fleisch/Fisch

Huacho: Supermarkt Plaza Vea
S 11.11038 W 77.61367

Lima, in Fußwegnähe vom Hitchhikers-Hostal in Miraflores:
Supermarkt Wong in der Nähe vom Plaza Kennedy
Supermarkt Wong im Einkaufszentrum Larcomar
Supermarkt Vivanda, über die „Bolognesi“ drei Quadras nach Norden.

Asia: Supermarkt Wong
S 12.76078 W 76.60075

Chincha Alta: Supermarkt Wong
S 13.41574 W 76.14205

Puno: Plaza Vea

 
Versorgung mit Bargeld:
Mit der Visa-Karte problemlos zwischen 400 PEN (121 EUR) und 1.000 PEN (303 EUR).
 
Autofahren in Peru:
In Peru muss auch tagsüber mit Abblendlicht gefahren werden.
Die Panamericana entlang der Küste ist in gutem Zustand. An den Peaje-Stationen (Mautstellen) müssen nur die Autofahrer zahlen, die sich von der Hauptstadt Lima fortbewegen. Die jeweilige Gegenrichtung ist gratis. Eine Ausnahme bildet die mehrspurige Autobahn um Lima herum. Hier muss in jede Richtung Maut bezahlt werden.
Straßen außerhalb der Hauptrouten sind häufig nur geschottert und im Bergland oder bei Passüberquerungen oft nur einspurig mit Ausweichbuchten. Vor nicht einsehbaren Kurven wird gehupt. Kräftige Regenfälle verwandeln Bergstraßen in rutschige Piste.
In den Städten sind unzählige Motorrad-Taxen (Tuc-Tucs) unterwegs, die häufig abrupt abbremsen, um neue Fährgäste aufzunehmen. Hier ist besondere Vorsicht angeraten.
Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Straßen erschien uns häufig willkürlich. Auf Tempo 80 folgt Tempo 35, dann 55, wieder 80, dann 60. Da jedoch gerade die Geschwindigkeitsübertretung bei Tempo 35 gerne von der Polizei geahndet wird, muss jeder für sich selber ein Gefühl für den Umgang mit dieser Regel finden.
 
Preiswert nach Machu Picchu:
Die berühmten Ausgrabungsstätten von Machu Picchu sind leider nicht über eine Straße mit dem eigenen Auto erreichbar. Die Straße endet entweder in Ollantaytambo (östlich von Machu Picchu) oder Santa Teresa (westlich von Machu Picchu). Die Anreise nach Machu Picchu erfolgt immer über die Bahngleise und das kleine Städtchen Aguas Calientes. Von Aguas Calientes fahren kostenpflichtige Busse den steilen Berg hinauf zur Ausgrabungsstätte.

Die Vermarktung von Machu Picchu ist genauso privatisiert wie die Bahnlinien zur alten Inka-Stadt. Daher sind die Preise sehr hoch. Die teuerste Alternative ist die Zugfahrt direkt von Cusco mit Peru-Rail nach Aguas Calientes und von dort mit dem Bus nach Machu Picchu. Die günstigste Alternative die Fahrt mit dem eigenen Fahrzeug nach Santa Teresa, dann bis zur Hidroelectrica wandern und von dort den Schienen zwölf Kilometer zu Fuß zum Städtchen Aguas Calientes folgen. Von dort fährt ein Bus nach Machu Picchu. Ein solcher Fußmarsch ist kaum zusammen mit der Besichtigung an einem Tag zu schaffen. Ein bis zwei Übernachtungen (Zusatzkosten) in Aguas Calientes sind einzurechnen. 

Eine für uns optimale und preiswerte Alternative sah wie folgt aus: Wir sind mit dem Auto nach Ollantaytambo gefahren (circa zweihundert Fahrkilometer weniger als bis Santa Teresa). Übernachtung am Hostal Tunupa Lodge (30 PEN/Nacht), das fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernt liegt. Ab Ollantaytambo fahren insgesamt drei verschiedene Bahnlinien nach Machu Picchu: Peru-Rail, Machu Picchu Train und Inca Rail. Die Preise schwanken um bis zu 50 % in Abhängigkeit von der Abfahrtszeit. Früh am Morgen und am Abend sind die Fahrten am günstigsten. Die Fahrt dauert 1,5 Stunden. Wir haben für die Hinfahrt mit Inca Rail um 6:10 Uhr 50 USD/Person (ca. 38,50 EUR) bezahlt, für die Rückfahrt ab Aguas Calientes um 19:00 Uhr 47 USD/Person (ca. 36,20 EUR). Die Bezahlung ist sowohl in Soles als auch in US-Dollar möglich, doch wegen des besseren Wechselkurses lohnte sich die Bezahlung in US-Dollar. 

Sowohl für den Kauf der Bahntickets als auch für das Eintrittsticket wird der Reisepass benötigt. Dieser muss später bei den Kontrollen im Zug und am Eingangstor vorgezeigt werden. Alle Tickets sind personalisiert ausgestellt und können nur vom Passinhaber genutzt werden. Das Eintrittsticket für Machu Picchu kann nicht am Eingang gekauft werden, sondern muss entweder vorab in Cusco (und ist dann an den drei Folgetagen gültig) oder am Tag des Besuches in Aguas Calientes gekauft werden.
Es gibt eine Website von Machu Picchu (http://machupicchu.gob.pe), über die Tickets online gekauft werden können. Derzeit ist zwar keine Abrechnung über ausländische Kreditkarten möglich, doch wird im Online-Bestellprozess die Anzahl der noch verfügbaren Tickets angezeigt. Das ist deshalb wichtig, weil pro Tag nur 2.500 Besucher in die Ausgrabungsstätte und nur 400 Besucher auf dem Berg Waynapicchu zugelassen sind. Um also nicht umsonst das teure Bahnticket nach Aguas Calientes zu kaufen, besser vorab die Anzahl der verfügbaren Tickets klären. Wir wollten die Ausgrabungsstätte am 10. Dezember 2012 besuchen, am Vorabend waren noch über 2.000 Tickets verfügbar. 

Das offizielle Ticketoffice an der Plaza de Armas in Aguas Calientes verkauft die Eintrittskarte. Sie kostet 128 PEN/Person (ca. 38,80 EUR). Danach folgt die Entscheidung, entweder den Bus nach Machu Picchu zu nehmen (jeweils 9 USD/Person für Hin- und Rückfahrt) oder zu Fuß den Berg hinauf zu wandern. Wir haben uns für die Wanderung entschieden. Dafür rund 30 Minuten dem Verlauf der Busstraße entlang des Rio Urubamba folgen. Hinter der Brücke über den Fluss (hier werden Eintrittskarte und Pass überprüft) direkt nach rechts auf den Fußweg nach Machu Picchu abbiegen. Nun folgt ein konditionell anstrengender Fußweg über fast 2.000 Treppenstufen steil den Berg hinauf. Dauer: ca. 1,5 Stunden.
Unser Ausflug nach Machu Picchu hat (wie oben beschrieben) 113,50 EUR/Person gekostet. Er war lohnend, aber auch anstrengend. Die Fahrt mit dem Bus bergauf würden wir uns das nächste Mal gönnen, die Wanderung bergab war einfach. Statt die Rückfahrkarte für die Bahn schon am Vorabend zu kaufen, würden wir dies zukünftig erst nach der Besichtigung von Machu Picchu machen, um zeitlich flexibler zu sein.

 
Klaus Vierkotten (Stand Ende 2012)

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